Fotos: Wikipedia (2),5second/fotolia
Bekannt ist der Mutzbraten vor allem um Schmölln und
Altenburg in Ostthüringen sowie im Thüringer
Holzland. Das Fleisch soll fettdurchwachsen sein, denn
mageres Fleisch würde bei der Zubereitung austrock-
nen und das Aroma des Birkenholzes zu wenig aufneh-
men.
Was ist eigentlich ein Mutz?
Das sagen die einen so und die anderen so. Folgt man
den Ostthüringern, dann ist ein Mutz ein Tier ohne
Schwanz, mitunter auch so etwas, wie es die Bayern als
Wolperdinger kennen:
„Der Mutz als Lieferant des Fleisches für den berühm-
ten Mutzbraten ist ein zurzeit nur noch im Thüringer
Holzland speziell im Zeitzgrund bei Hermsdorf und im
Erlbachtal bei Kraftsdorf vorkommendes eierlegendes
Wollmilchschwein, das den bayrischen Wolperdingern
wesensähnlich ist. Sein Ursprung liegt im Schmöllner/
Altenburger Land. Der Urmutz war ein bedauernswer-
tes Tier, das von Raubtieren und Göttern verfolgt wur-
de. Deshalb lebte der Mutz sehr im Verborgenen bis zur
Gebietsreform in den fünfziger Jahren, als dieser Land-
strich dem Sachsenland
zugeschlagen wurde.
Daraufhin flohen die Mutze in das schöne Thüringen
und ließen sich im Holzland nieder, wo sie trotz neuer-
licher Gebietsreform bis zum heutigen Tage geblieben
sind." So sagt es zumindest die Webseite des Mutz-
bratenmuseums.
Wer keinen Mutzbratenstand hat, der kann auf folgendes
Rezept zurückgreifen, muss aber auf das Birkenholzaroma
verzichten.
Wir brauchen:
ein Stück Schweinefleisch,
Kamm o.ä.
Salz, Pfeffer, Majoran
So geht's:
Fleisch in faustgroße Stü-
cke
schneiden,
salzen,
pfeffern, danach in Majo-
ran wälzen. Mehrere
Stunden ruhen lassen.
Ofen
auf
230 Grad
(Umluft) vorheizen. Fett-
pfanne mit Wasser füllen,
Fleisch auf den Grill und
ab in den Ofen. Etwa 45 Mi-
nuten im Ofen garen, nach 30
Minuten wenden.
Auf dem Holzkohle-Rost:
Die Stücke sollten dann schmaler
sein, etwa 2 bis 3 Zentimeter. Ein-
fach drauflegen, öfter wenden
und testen, ob es durch
ist. (tl)
.
Mutzbraten wird auf Spießen
.
.
über offenem Birkenholzfeuer
.
.
gegart. Solche Mutzbratenstände
.
.
findet man im Vogtland, im
.
.
Holzland und im Altenburger Land.
.
Ostthüringen kulinarisch:
Mutzbraten für Zuhause
Mutzbraten wird im Osten von Thüringen und im Westen Sachsens ein faustgroßes Stück Fleisch aus der Schulter
oder dem Kamm des Schweines genannt, das mit Salz, Pfeffer und Majoran gewürzt, mariniert und auf sogenannten
Mutzbratenständen im Birkenholzrauch gegart wird. Dazu wird meist Brot, Sauerkraut und Senf gereicht, wohingegen
der Verzehr mit Ketchup eher verpönt ist.