Rubrik
4
Foto: IHK Ostthüringen
Auch in Ostthüringen ist die positive Entwicklung der Wirtschaft zu spüren. Diese Meinung vertritt einer der es
wissen muss: Peter Höhne, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostthüringen zu Gera. Im Interview mit WIRTSCHAFTS-
SPIEGEL SPEZIAL spricht er über die Stärken der regionalen Wirtschaft, über Forderungen an die Politik und die
Herausforderungen für die nächsten Jahre
.
IHK-Chef Peter Höhne:
„Der Aufwind ist zu spüren.“
Herr Höhne, die Medien sind voll mit
guten Nachrichten: Thüringen hat die
niedrigste Arbeitslosenquote in Ost-
deutschland und kann sich in dieser
Disziplin sogar mit alten Bundeslän-
dern messen, ähnlich sieht es beim
Wirtschaftswachstum aus. Im Frei-
staat gibt es die wenigsten Firmen-
pleiten bundesweit. Die Liste ließe
sich fortsetzen. Ist das veröffentlich-
ter Zweckoptimismus oder deckt sich
die Nachrichtenlage mit Ihrem Stim-
mungsempfinden in Ostthüringen?
Ostthüringer Unternehmen spüren die
zunehmende Belebung der Binnenwirt-
schaft. Eine gute Arbeitsmarktlage bei
gleichzeitig zunehmenden Einkommen
und niedrigen Sparzinsen lassen den
privaten Konsum florieren. Niedrige
Ölpreise und günstige Kreditkondi-
tionen entlasten Verbraucher und
Unternehmen. Aber auch von Auslands-
märkten kommen immer noch mehr po-
sitive Signale als Alarmzeichen wie ak-
tuell aus der Türkei. Die positive
Konjunkturentwicklung in Ostthüringen
steht insgesamt auf einem breiten
Fundament.
Besonders in Gera und Jena ist der ak-
tuelle Aufwind zu spüren. Die Unter-
nehmen im Saale-Holzland-Kreis konn-
ten ihre wirtschaftliche Lage ebenfalls
verbessern. Rund um das Hermsdorfer
Kreuz partizipieren sie von ihrer Lage
entlang der beiden Autobahnen und
von der Nähe zu Jena und Gera. Im
Landkreis Greiz und im Saale-Orla-Kreis
bleiben die Unternehmen vorsichtiger.