Handwerk
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Foto: HWK Kühne
Die Integration von Flüchtlingen ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Gerade in der jetzigen Zeit ist
es vor allem die nachhaltige Integration, die den Flüchtlingen positive Lebensperspektiven aufzeigt.
Ostthüringer Handwerk setzt auch
auf Integration von Flüchtlingen
D
er stetig wachsende Fachkräftebedarf bereitet dem Ostthü-
ringer Handwerk zunehmend Sorgen. „Deshalb muss die Inte-
gration der Flüchtlinge durch Sprachkurse sowie verschiedene Bil-
dungsmöglichkeiten oberste Priorität haben“, macht Klaus Nützel,
Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, deutlich. „Pers-
pektiven für die Flüchtlinge bieten in punkto Fachkräftesicherung
und Mitarbeitergewinnung auch Perspektiven für das Handwerk“, ist
er sich sicher. Deshalb stellt sich die Handwerkskammer für Ost-
thüringen diesen Herausforderungen und hat bereits frühzeitig ver-
schiedene Projekte ins Leben gerufen.
Wohnen, Lernen, Arbeiten
Eines der ersten und bundesweit wohl einzigartigen Projekte startete
in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Greiz und der Agentur für
Arbeit Altenburg-Gera im Dezember 2015 in der Bildungsstätte der
Handwerkskammer für Ostthüringen in Zeulenroda: „Perspektive
Deutschland – Ausbildung und Beschäftigung im Ostthüringer
Handwerk“. Die Besonderheit des Projektes ist die enge Verzahnung
von Unterbringung, Betreuung und Ausbildung. So sind zehn Eritreer
und fünf Iraker direkt im Internat der Bildungsstätte untergebracht,
haben Sprachkurse absolviert und sind nun in der praktischen Phase
des Bildungsganges angelangt.
Ein weiteres Projekt mit dem Titel „Berufliche Integration von
Flüchtlingen in das Ostthüringer Handwerk“ ist ebenfalls erfolgreich
angelaufen und erfährt großen Zuspruch. In Zeulenroda sind neben
den 15 jungen Männern, die im Internat der Bildungsstätte wohnen,
weitere 14 Afghanen sowie ein Syrer eingebunden. Darüber hinaus
absolvieren 36 Teilnehmer einen Lehrgang in der Bildungsstätte der
Handwerkskammer in Rudolstadt.
In der fünftägigen Kompetenzfeststellung werden die individuellen
Interessen und beruflichen Neigungen der Flüchtlinge ermittelt.
Daran schließt sich eine Berufsfelderprobung über fünf Wochen in
Projekte in Rudolstadt und Zeulenroda zeigen erste Erfolge
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Mahmoud Osman aus Eritrea (Mitte) konnte voller Stolz seinen Lehrvertrag als Kfz-Mechatroniker im Ostthüringer Handwerk
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in Empfang nehmen. Ihm gratulieren Handwerkskammer-Präsident Klaus Nützel, die beiden Geschäftsführer bei der
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Warmuth Mobile GmbH in Zeulenroda-Triebes, Christoph und Stephan Warmuth, sowie Ausbilder Friedemann Rudert (v.r.).
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